Die Komplexität von Veränderungsprozessen kann einschüchternd wirken

Mit Mitarbeitenden über Veränderungen reden

Im Projekt „Eingefädelt“ lernen Lots:innen, wie Mitarbeitende frühzeitig in Veränderungen einbezogen werden – mit Vertrauen und Dialog.

Im Projekt Eingefädelt werden Mitarbeitende zu Lots:innen, die Veränderungsprozesse begleiten. Ein zentrales Thema ist dabei, wie Betroffene dieser Veränderungen im Unternehmen frühzeitig einbezogen werden können, um Wandel gemeinsam und nachhaltig zu gestalten. Veränderung kann gelingen, wenn Mitarbeitende verstehen, warum sie notwendig sind, und erleben, dass ihre Sichtweisen zählen.

Über Veränderungen reden

Ins Gespräch kommen – aber niedrigschwellig

Nicht jedes Gespräch braucht einen offiziellen Rahmen. Oft reichen kurze Momente im Arbeitsalltag – in der Pause oder nach einem Meeting.

Lots:innen könnten solche Gelegenheiten nutzen, um zu erfahren:

  • Werden Herausforderungen ähnlich gesehen?
  • Welche Wünsche und Ideen gibt es?
  • Welche Sorgen und Bedenken bestehen bei den Mitarbeitenden?

Diese Gespräche sind kein Fragebogen, sondern ein Austausch und helfen, die Mitarbeitenden und ihre Sicht auf Vorgänge im Unternehmen noch besser zu verstehen: „Mich interessiert mal deine Sicht auf das Thema…“

Die Rückmeldungen werden vertraulich behandelt und nicht wörtlich weitergegeben, sondern als Impulse in die Projektarbeit eingebracht. Das schafft Vertrauen und zeigt, dass es ums Zuhören geht – nicht ums Bewerten.

Im Gespräch Motivation und Vertrauen aufbauen

Den Mitarbeitenden soll deutlich werden: Veränderung soll nicht nur von oben vorgegeben und von ihnen mitgetragen werden, während sie aber an den eigenen Bedarfen und der Realität der Mitarbeitenden vorbeigehen - stattdessen wird ein gemeinsamer Gestaltungsraum für Erfahrungen und Weiterentwicklung eröffnet.

·        Orientierung geben: Im Gespräch erklären Lots:innen kurz den Gesprächsanlass, um Verunsicherung vorzubeugen: „Ich bin im Projekt Eingefädelt, um unsere Prozesse rund um die „Reise der Mitarbeitenden durchs Unternehmen“ zu verbessern. Dabei ist es mir wichtig, Ideen und Rückmeldungen aus dem Team zu sammeln.“

·        Motivation aufbauen mit gemeinsamem Zielbild: Lots:innen können hierbei besonders den Nutzen der Veränderung für die Gesprächspartner verdeutlichen:  "Wir wollen die Abläufe einfacher machen – damit die Zusammenarbeit für alle angenehmer und entspannter wird.“

·        Beteiligung einladen: Lots:innen laden Mitarbeitende aktiv ein, sich einzubringen: „Wo wünschst du dir mehr Unterstützung? Welche Idee sollten wir ausprobieren?“ Dabei können sie wertvolle Ideen für die Umsetzung der Veränderungsziele erhalten, die die Mitarbeitenden selbst für gut befinden. 

·        Sorgen ernst nehmen: Veränderungen wecken oft Unsicherheiten: „Wird das mehr Arbeit für mich?“, „Funktioniert das?“ Lots:innen haben ein offenes Ohr für Sorgen in Bezug auf die Veränderung und machen deutlich, dass diese Rückmeldungen in der Gestaltung berücksichtig werden: „Wir testen Ideen – wenn etwas nicht funktioniert, passen wir es an.“

Die Komplexität von Veränderungsprozessen kann einschüchternd wirken

Ausblick: Veränderung gemeinsam gestalten

Die Rückmeldungen aus diesen ersten Gesprächen zur „Stimmungslage“ sind eine wertvolle Informationsgrundlage für die nächste Phase – die Kommunikation der Veränderung an alle, die sie im Unternehmen mitgestalten und erleben.

Sie zeigen auf, welche Argumente überzeugen, welche Sorgen berücksichtigt und welche Ideen für den Probelauf vorgeschlagen werden sollten. Gleichzeitig geht es darum, einen transparenten Ausblick zu geben: „Wir starten jetzt mit einem ersten Versuch, um die Abläufe zu vereinfachen und die Zusammenarbeit für alle zu verbessern. Wir hoffen auf eure Unterstützung! In zwei bis drei Wochen holen wir euer Feedback ein und entscheiden gemeinsam, wie es weitergeht.“

Lot:sinnen stellen sich im Weiteren als Ansprechpersonen für Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung – beispielsweise im Rahmen einer „offenen Sprechstunde“. Durch die Schaffung von Kommunikationswegen merken die Mitarbeitenden: Ihre Stimme wird gehört und ernst genommen.

So geht Veränderung – mit Motivation und Vertrauen!

Haben Sie ebenfalls Interesse an einer Teilnahme am Projekt? Sprechen Sie uns an.

Ansprechpersonen

Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Claudia Graf-Pohl
Claudia Graf-Pfohl

Verknüpftes Projekt

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